Chronik FC Thüngfeld

Chronik des FC Thüngfeld

1923 – 1930 – Aus einem Privatbesitz konnte man ein Bild aus dem Jahre 1923 auftreiben, auf dem eine Fußballmannschaft abgebildet ist, die bereits Hemden mit den auf gestickten Buchstaben“1. FC Th. Getragen hat. Hieraus ist ersichtlich, dass also bereits 1923 unter dem Namen FC Thüngfeld Freundschaftsspiele ausgetragen wurden, vermutlich so genannte „wilde Spiele“. Leider sind aber aus dieser Zeit keine schriftlichen Unterlagen mehr vorhanden.

1930 – 1935– Der Fußballclub Thüngfeld wurde offiziell im Jahre 1930 gegründet. Zur Gründungsversammlung im August 1930 hatten sich folgende Mitglieder im Nebenzimmer der ehemaligen Brauerei Sauer in Thüngfeld zusammengefunden.
Weiß Georg, Weiß Hans, Sendner Georg, Sendner Joh., Schmidt Hans, Werner Michael, Dannert Konrad, Dannert Hans, Schmitt Georg, Sieghart Adam, Kauppert Georg, Hofrichter Egid, Birklein Georg, Sendner Killian, Neuner Georg, Grünsfelder Konrad, Süß Adam, Dennert Fritz

Hauptlehrer Rössert, unser heutiger Ehrenbürger, leitete damals die Versammlung, in der Georg Birklein als 1. Vorstand gewählt wurde.

Die erste Fußballmannschaft, die für den FC Thüngfeld gespielt hat, bestand aus folgenden Spielern.

Weiß Georg, Sendner Georg, Schmidt Hans, Dannert Hans, Weiß Hans, Dannert Konrad, Schmidt Georg, Sieghart Adam, Kauppert Georg, Sendner Killian, Hofrichter Egid, Neuner Georg und Süß Adam.

Zum ersten Freundschaftsspiel nach Steppach fuhr man mit dem Pferdefuhrwerk und konnte einen 7 : 0 Sieg mit nach Hause nehmen.

Das erste Punktspiel auf eigenem Platz gegen Viereth wurde mit 2 : 3 verloren. Beim ersten Auswärtsspiel in Ebing bekam man eine unvergessliche Schlappe mit 13 : 1 Toren.

Die Heimspiele wurden damals auf einer als „Fußballplatz“ deklarierten Wiese im Flurbereich Äusi ausgetragen die im Volksmund „Ruheplatz“ genannt wurde.

1936 – 1945 – 1936 musste der Spielbetrieb unter den Einflüssen des 3. Reiches eingestellt werden.

1946 – 1959 – Nach Kriegsende im Jahre 1946 wurde die Spielberechtigung bei der damaligen Militär Regierung im Landratsamt Höchstadt durch Andreas Eitel und Rudi Hofrichter neu beantragt. Erster Vorstand nach dem Krieg war Josef Gerner. Gespielt wurde in der C – Klasse Bamberg.

Den Aufstieg in die B – Klasse errang man in der Saison 1949/50. In dieser Zeit erlebte der Fußball in Thüngfeld einen stetigen Aufschwung, und die Begeisterung steigerte sich von Jahr zu Jahr. Vielen werden die Fahrten zu den Auswärtsspielen mit dem guten alten Postauto unter der Regie von Karl Zwirner aus dieser Zeit noch gut in Erinnerung sein.

Im Jahre 1953 wurde ein Umkleidehäuschen am Sportplatz erbaut. Den Grundstock für die    Finanzierung des Häuschen erhielt man aus einer eigens hierfür angelegten Totorunde. Das Häuschen kostete damals sage und schreib 1.026,08 DM. Die Ausstattung wurde durch freiwillige Spenden in Form von Tischen, Stühlen, Bänken usw. erbracht. Das Häuschen wurde damals als Schmuckkästchen des FC Thüngfeld bezeichnet. Es erfüllte seinen Dienst bis zum Jahre 1978. Zur gleichen Zeit machte man sich auch Gedanken über ein neues Sportgelände im Seeteilgrund, das sich          jedoch nicht verwirklichen ließ.

Aus dieser Zeit scheint es erwähnenswert, aus den damaligen Protokollen ein besonderes Ereignis herauszustellen. 1954 musste man der neu gewählten Vorstandsschaft, die ihre Ämter nicht annehmen  wollte, das Gelöbnis abnehmen, sich tatkräftig zum Wohle des Vereins einzusetzen.

Man sieht daraus, dass man schon damals mit den gleichen Problemen kämpfen musste, wie sie sich auch heute vielen Vereinen stellen. Es wurde in den vergangenen Jahren auch wenig für die Jugendarbeit getan, doch im Jahre 1955 konnte man die erste Jugendmannschaft auf die Beine stellen. Der Mitgliederstand 1956 betrug 62 Erwachsene und 18 Jugendliche, insgesamt also 80 Mitglieder.

1957 – in einer Zeit, in der Kampfspiel noch groß geschrieben war – erhielten die Spieler der 1. Mannschaft für ihr faires, vorbildliches Verhalten auf dem Sportplatz eine Weihnachtsgratifikation in Höhe von 5,– DM. Trotzdem konnte der Abstieg in die C – Klasse nicht verhindert werden. Auch die 1955 gegründete Jugendmannschaft musste wegen Spielermangel wieder abgemeldet werden.

In der Generalversammlung 1957 wurde der langjährige Kassier Michael Rünagel zum Ehrenmitglied ernannt.

Der FC verblieb nur 1 Jahr in der untersten Spielklasse, denn der Wiederaufstieg in die B – Klasse erfolgte Postwendend im Jahre 1958.

1959 gab es gravierende Veränderungen in der Vorstandsschaft: Aus gesundheitlichen Gründen stellten sich die langjährigen Funktionäre Johann Eckert (Schriftführer) und Franz Dennert (1. Vorsitzender) nicht mehr zur Wahl. Als Dank für ihren unermüdlichen Einsatz für den Verein wurde Franz Dennert zum Ehrenvorstand und Johann Eckert zum Ehrenmitglied ernannt. Nachfolger von Franz Dennert wurden Georg Kohler und Georg Gerner jeweils für 1 Jahr. Letzterer wurde 1961 von Hans Schramm abgelöst, womit die „Ära Schramm“ für den FC Thüngfeld eingeleitet wurde.

1960 – 1979 – Pfingsten 1960 feierte der FC unter der Schirmherrschaft von Bürgermeister Fritz Leicht sein 30 – Jähriges Gründungsfest, verbunden mit Fahnen weihe und einem Pokalturnier, in gebührender Weise.

In der Verbandsrunde 1962/93 wurde eine Spielgemeinschaft mit dem TSV Schlüsselfeld gebildet. Diese „Fussballehe“ brach bereits nach einem Jahr wieder auseinander.

Bereits ein Jahr später hatte der FC Thüngfeld wieder gegen den Abstieg zu kämpfen. Nur durch ein Ausscheidungsspiel gegen den FC Altendorf, das mit 2:0 gewonnen wurde, sicherte man sich den Klassenerhalt. Im folgenden Jahr verstärkte sich der FC durch die beiden Höchstadter „Profi-Kicker“ Karl Lang und Theo Mönius. Trotz der Verstärkung konnte man in der darauf folgenden Saison 65/66 den Abstieg in die C – Klasse nicht verhindern. Seit dieser Zeit waren alle Bemühungen vergeblich, den Wiederaufstieg in die B – Klasse zu schaffen.

In den Jahren 1968/69/70 hatte der FC Thüngfeld schwere Zeiten durchzustehen. Es kam in dieser Zeit zu mehreren Krisensitzungen, nachdem man zu einigen Punktspielen nicht angetreten war. Dies ging sogar so weit, dass neben verhängter Geldstrafen der Verband mit Ausschluss aus dem Verbandsspielbetrieb drohte. Bei einer dieser Sitzungen, in der man sich bereits Gedanken über das Vereinsvermögen bei einer eventuellen Auflösung des Vereins gemacht hatte, kam die Wende. Alle Spieler gelobten der Vorstandsschaft, sich in Zukunft wieder voll hinter den Verein zu stellen, um einen ordnungsgemäßen Spielbetrieb Aufrechterhalten. 1969 musste zudem auch noch die Jugendmannschaft wegen Spielermangel aufgelöst werden. Zum bereits erwähnten Aufschwung dürfte beigetragen haben, dass in der neu errichteten Turnhalle der Verbandsschule Schlüsselfeld in den folgenden Jahren Trainingsstunden abgehalten werden konnten.

Das Jahr 1971 sollte ein erfolgreiches Jahr für den FC Thüngfeld werden. Am 21.3.71 wurde der Beschluss gefasst den Verein ins Vereinsregister einzutragen, sowie das Sportplatzgelände von der Gemeinde Thüngfeld zu erwerben. Weiterhin wurde eine Flutlichtanlage am Sportplatz installiert.

Auch in sportlicher Hinsicht wurde etwas getan. Nach Jahren ohne Trainer wurde Hans Rösch aus Hemhofen als Spielertrainer verpflichtet. Ferner wurde eine Schülermannschaft sowie eine 2. Seniorenmannschaft gegründet. Ein Jahr später konnte auch die 1969 aufgelöste Jugendmannschaft wieder angemeldet werden. Die Begeisterung bei der Jugend war so groß, dass 1972 sogar eine 2. Schülermannschaft den Spielbetrieb aufnehmen konnte.

Ostern 1973 spielte der FC Thüngfeld im Rahmen eines Pokalturniers in Berlin gegen die Nationalmannschaft der Republik KONUEWE. Das Spiel ging nur knapp 2:3 verloren.

1974 konnte der FC Thüngfeld zwei verdiente Mitglieder ehren. Anlässlich seines 50. Geburtstages wurde unser langjähriger Vorstand Hans Schramm mit der Verbandsehrennadel des BFV in Gold sowie dem Ehrenzeichen des BLSV in Silber ausgezeichnet. Die Urkunden wurden dem Vorstand in einer „kleinen Feierstunde“ vor versammelter Mannschaft überreicht.

Gründungsmitglied und langjähriger 2. Vorstand Michael Werner wurde an seinem 70. Geburtstag mit der Verbandsehrennadel in Silber geehrt.

Ein „besonderes Ereignis“ muss im Jahr 1975 herausgestellt werden. Am 8.6 standen dem FC Thüngfeld im Punktspiel gegen den SV Wachenroth keine 11 Spieler zur Verfügung. Vorstand Hans Schramm half mit seinen 51 Jahren in der 1. Mannschaften als Verteidiger aus und … der FC gewann das Spiel mit 1 : 0!

Etwas Erfreuliches aus dem Jahr 1975: Die 1. Schülermannschaft erhielt für ihr sportliches und faires Verhalten einen Fairnesspreis verliehen. Unerfreulich im gleichen Jahr war der Diebstahl der Tornetze vom Sportplatz.

Im Herbst 1976 kam Trainer Erhard Zahn, nachdem man wieder einige Jahre ohne Trainer gewesen war. Trainer Hans Rösch war bereits 1972 zurückgetreten wegen mangelndem Besuch der Trainingsstunden. Unter der Regie von Zahn ging es mit dem FC wieder aufwärts, was die Tabellenplätze der 1. Mannschaft und Jugendmannschaft bewiesen, die jeweils in der Spitzengruppe zu finden waren.

Sportliches Verhalten zeigte wiederum die Schülermannschaft, die zum zweiten Mal einen Fairness preis erringen könnte.

Zum ersten mal in der Vereinsgeschichte hielt der FC eine Senioren – Weihnachtsfeier für seine älteren, verdienten Mitglieder ab, denen er auf diese Weise Dank und Anerkennung ausdrücken wollte. Diese Weihnachtsfeier wird seit dem jedes Jahr durchgeführt.

1977 ging die ehemalige Dreschmaschinenhalle am Eckersbacher Weg, die zur Zeit noch von der Firma Adidas genutzt wird, in den Besitz des Vereins über.

In der Generalversammlung vom 12.02.1978 stellte sich unser langjähriger 1. Vorstand Hans Schramm nicht mehr zur Wahl (aus beruflichen und gesundheitlichen Gründen), nachdem er dieses Amt seit 1961 in fast ununterbrochener Reihenfolge ausgeübt hatte. Sein Nachfolger wurde Fritz Schmidt, der bereits über 10 Jahre als Schatzmeister in der Vorstandsschaft mitgewirkt hatte. Die versammelten Mitglieder dankten ihrem scheidenden Vorstand Hans Schramm, indem sie ihn in dieser Versammlung spontan zum Ehrenvorstand ernannten.

Anfang 1978 machte sich die Vorstandsschaft Gedanken über ein neues Vereinsheim, nachdem das alte Umkleidehäuschen seit Jahren den Anforderungen nicht mehr gewachsen war. Die Gedanken wurden am 16.9.1978 in die Tat umgesetzt. Das alte Häuschen wurde abgebrochen und bereits am 23.9.1978 stand das neue Vereinsheim im Rohbau. Die endgültige Fertigstellung erfolgte im Frühjahr 1980, obwohl die geringe Bereitschaft zum freiwilligen Arbeitsdienst oftmals Sorgen bereitete. Im selben Jahr konnte wieder eine Schülermannschaft den Spielbetrieb aufnehmen. Das erste Punktspiel unserer jüngsten Kicker wurde am grünen Tisch gewonnen, wegen Nicht antreten des Gegners.

Am 23.2.1979 begannen die Vorbereitungen zum 50 – Jährigen Gründungsfest. Der FC Thüngfeld entsandte eine Abordnung zur Internationalen Sportartikelmesse nach München, wo man erste Kontakte mit Fritz Walter; Ehrenspielführer der Deutschen Fußball – Nationalmannschaft, unserem späteren Schirmherren, aufnahm. Auf der Messe fanden auch Gespräche mit Uwe Seeler statt, den man als Ehrengast gewinnen konnte.

Am 26.3.1979 wurde eine Altherrenmannschaft gegründet anlässlich der Stadtmeisterschaft der Einheitsgemeinde Schlüsselfeld.

Um die Fahrprobleme, insbesondere bei den Schüler und Jugendmannschaften besser bewältigen zu können, konnte ein gebrauchter VW Bus günstig von der Firma Adidas erworben werden.

Zum 50 – Jährigen Gründungsfest beschloss die Vorstandsschaft, den Sportplatz neu anzulegen. Es wurde eine Firma beauftragt, das Sportplatzgelände zu erneuern. Mit den arbeiten des so genannten Regenerierungsprogrammes wurde am 17.7.1979 begonnen. Bereits am 12.9.1979 konnte ein neuer Rasen gesät werden. Es wurde notwendig, einen Ausweichplatz zu schaffen, der in kürzester Zeit auf dem Seeteilgelände errichtet wurde. Später wurde noch eine Flutlichtanlage mit vier Halogenstrahler errichtet.

Seit dem16.11.1979 wurde dem bisher nur Fußball – orientierten FC Thüngfeld eine Damengymnastikgruppe angegliedert. Die Aktivitäten um diese Damen – Abteilung begannen bereits im Mai 1979. Kurze Zeit später konnte auch eine Kegelabteilung aus der Taufe gehoben werden. Beider Gruppen erfreuen sich bei der Bevölkerung großer Beliebtheit und bieten eine willkommene Abwechslung im Alltagstrott.

Quelle: Homepage des FC Thüngfeld www.fc-thuengfeld.de